Oktober 2017
"Schule ohne Rassismus"
Vom 16. bis 20. Oktober 2017 konnte die neue Projektwoche erstmals durchgeführt werden – ermöglicht wurde dies durch die Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben“.
Hintergrund für die Bewerbung um die Förderung und Durchführung der Projektwoche war einerseits der Wunsch zur vertieften Auseinandersetzung mit der Namenspatronin unserer Schule, Sophie Scholl, anderseits die Zielvorstellung die Bedrohungen der Demokratie bewusster wahrzunehmen und Zivilcourage sowie demokratische Strukturen zu stärken.
Zur Gestaltung der Projektwoche konnten außerschulische Kooperationspartner gewonnen werden, die Schülerinnen und Schülern einen handlungsorientierten Zugang zu dieser komplexen Thematik ermöglichten.
Der Autor Nils Oskamp, bekannt durch die autobiographische Graphic Novel „Drei Steine“, konfrontierte in seinen Lesungen die Schülerinnen und Schüler mit seiner Geschichte. Als Schüler einer Schule in Dortmund wurde er selbst Opfer rechter Gewalt, schaffte es aber der Gewaltspirale ein Ende zu setzen. Er engagiert sich heute aktiv gegen Rechtsradikalismus und Gewalt. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich von seiner Lebensgeschichte beeindruckt und nahmen seine Anregung, die Kampagne „Schule ohne Rassismus“ am Sophie-Scholl- Gymnasium zu unterstützen, auf.
Gemeinsam mit dem „Duo Zuvielcourage“, den Schauspielern Karin Kettling und Jürgen Albrecht, die in den Rollen von „Herr Schröder“ und „Frau Mutig“ Alltagsrassimus szenisch darstellten, erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler die Erkennungsmerkmale rechtspopulistischer Parolen. Sie konnten mit Hilfe des Workshops einüben, wie es gelingen kann, sich einzumischen, zu widersprechen und Zivilcourage zu zeigen. Am Ende des Workshops war allen bewusst, dass eine reflektierte Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus zur Erhaltung der Demokratie notwendig ist.
Als außerschulischer Lernort wurde die Gedenkhalle, eine mehr als ein halbes Jahrhundert alte Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Oberhausen, besucht. Dort bestand die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Jugend in der NS-Zeit“. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten anhand von Biografien Oberhausener Bürger, wie sie die Zeit von 1933 bis 1945 als Jugendliche erlebt haben. Dabei wurden angepasstes und widerständiges Verhalten beispielhaft gegenüber gestellt, Ursachen und Folgen analysiert. Am Ende des Workshops gab es die Gelegenheit die Wechselausstellung „Drei Steine“ zu besichtigen. Der Film „Sophie Scholl – die letzten Tage“ ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern auf der Grundlage historischer Tatsachen die Geschichte der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und Sophie Scholls nachzuvollziehen. In dem einfühlsamen Porträt der Widerstandskämpferin wurde aber auch die Frage nach dem politischen Engagement und der Zivilcourage jedes Einzelnen aufgeworfen.
Alle Module der Projektwoche wurden im Rahmen praxisorientierter Einheiten anhand von vorbereitetem Arbeitsmaterial und begleitet von den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern aufgearbeitet und vertieft.
Am Ende der Projektwoche wurde reflektiert und evaluiert. Schülerinnen und Schüler als auch beteiligte Lehrerinnen und Lehrer sprachen sich positiv zur Themenstellung und zum Verlauf der Projektwoche aus.